Neue Publikation zu Stadt-Land-Verflechtungen in Raumordnungsplänen
Theresia Morandell, Michael Wicki und David Kaufmann haben einen neuen Artikel in Landscape and Urban Planning veröffentlicht. Darin wird untersucht, inwiefern Stadt-Land-Verflechtungen in städtischen Raumordnungsplänen berücksichtigt werden. Der Artikel zeigt, dass sowohl physische als auch funktionale Verflechtungen zwischen Kernstädten und ihren Umlandgemeinden innerhalb der sogenannten Stadtregion in städtischen Raumplänen angesprochen werden.
Rasch fortschreitende Urbanisierung führt zu zunehmenden Verflechtungen zwischen Städten und ihren umliegenden vorstädtischen und ländlichen Gemeinden. Bislang gibt es jedoch kaum vergleichende Studien darüber, wie Stadt-Land-Verflechtungen in städtischen Raumordnungsplänen berücksichtigt werden. Aufbauend auf Methoden der quantitativen Textanalyse, sogenannten topic models, analysiert der Artikel 257 kommunale Raumordnungsplane aus 125 mittelgroßen Städten in 20 europäischen OECD-Ländern. Der Artikel gibt Aufschluss über die Vielfalt der stadtplanerischen Ansätze und Politikbereiche, die in der kommunalen Raumplanung berücksichtigt werden.
Die Autoren stellen fest, dass Stadt-Land-Verflechtungen in mittelgroßen europäischen Städten sowohl durch formelle, gesetzlich vorgeschriebene Raumordnungspläne als auch durch informelle, strategisch orientierte Entwicklungsstrategien behandelt werden. Formelle Raumordnungspläne konzentrieren sich insbesondere auf physische Verflechtungen zwischen Städten und ihrem Umland, wie zum Beispiel die Verzahnung von bebauten Gebieten und Siedlungsstrukturen. Informelle Entwicklungsstrategien legen hingegen den Schwerpunkt auf sozioökonomische Verflechtungen wie Pendlerflüsse, stadtregionale Entwicklungsansätze und wirtschaftliche Entwicklung. Diese komplementäre Verwendung von formellen und informellen Plänen erlaubt es, Stadt-Land-Verflechtungen gemeindeübergreifend auf stadtregionaler Ebene zu steuern. Durch ihre vergleichenden Einblicke in unterschiedliche europäische Planungskontexte trägt die Studie zu einem besseren Verständnis komplexer Stadt-Land-Dynamiken bei.
externe Seite Die Publikation ist Open Access unter diesem Link verfügbar.
