Housing in Urban Humanitarian Crises


Die Versorgung von Geflüchteten mit angemessenem Wohnraum in Städten ist heute eine der größten Herausforderungen für humanitäre Akteur:innen. Gleichzeitig wächst die Zahl von Geflüchteten auf der Suche nach erschwinglichen und menschenwürdigen Wohnlösungen im Stadtraum, die oftmals in informellen Wohnvierteln endet. Das Projekt soll neue Perspektiven auf die Wohnsituation von Vertriebenen in Bogotá, Kolumbien, und Beirut, Libanon, aufzeigen, um die humanitäre Hilfe und die städtische Wohnungspolitik für Menschen auf der Flucht weltweit zu verbessern.

Einleitung

Ende 2022 gab es weltweit externe Seite108.4 Millionen vertriebene Menschen. Fast die Hälfte der gewaltsam vertriebenen Bevölkerung im Jahr 2021 kam aus zwei Ländern: Syrien und Venezuela. Kolumbien hat dabei nicht nur einer der größten und am längsten bestehenden Bevölkerungsanteil von Binnenvertriebenen, sondern beherbergt nun auch fast zwei Millionen vertriebene Venezolaner: innen. Der Libanon, selbst mit mehreren Krisen konfrontiert, beherbergt weltweit die höchste Zahl an Vertriebenen im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung. Neben rund externe Seite500 000 palästinensischen Geflüchteten flohen seit 2012 rund 1,5 Millionen Syrer:innen in das Land.


Angemessene und sichere Wohnverhältnisse sind die externe SeiteGrundlage für die Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen für Menschen, die aufgrund von Konflikten und Katastrophen unfreiwillig vertrieben werden. Geflüchtete haben oft Schwierigkeiten, angemessenen Wohnraum zu finden, was sich auf deren Gesundheit und soziale Integration auswirkt und gleichzeitig die externe Seitegeschlechtsspezifischen und soziokulturellen Ungleichheiten vertieft. Dementsprechend besteht eine der größten Herausforderungen für humanitäre Organisationen darin, den Bedarf an Wohnraum für Vertriebene gerecht zu werden, insbesondere in Städten, wo sich die meisten Vertriebenen niederlassen.


Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Humanitarian Planning Hub der ETH Forschungsgruppe SPUR, dem externe SeiteBeirut Urban Lab der American University of Beirut, Libanon, und dem externe SeiteInstituto de estudios sociales y culturales Pensar an der Pontificia Universidad Javeriana in Bogotá, Kolumbien. Das Projekt ist finanziert durch den externe SeiteSNF Spirit Grant.

Informal humanitarian housing in Beirut 2022, Source: Bruna Rohling
Constrasting housing conditions in Beirut, Source: Bruna Rohling, 2022

Das Projekt

Das Projekt untersucht, wie nationale politische Entscheidungsträger, lokale Behörden und Organisationen, internationale humanitäre Organisationen und private Akteur:innen die Wohnbedürfnisse von Vertriebenen in Städten verstehen und ihnen zu begegnen versuchen (Forschungsfrage 1). Zweitens richtet das Projekt seine Aufmerksamkeit darauf, wie verschiedene Vertriebene ihre Wohnbedürfnisse artikulieren und bewältigen und wie sie bei der Erfüllung dieser Bedürfnisse eingeschränkt oder befähigt werden (Forschungsfrage 2). Diese Fragen tragen dazu bei, die Diskrepanz zwischen der Wohnsituation von Vertriebenen und der Art und Weise, wie verschiedene Akteur:innen auf ihre Wohnbedürfnisse reagieren, aufzuzeigen. Im Rahmen des Projekts werden diese beiden Fragen transversal betrachtet, was es uns ermöglicht, diejenigen in den Blick zu nehmen, die als Vermittler zwischen Wohnungsanbietern und Wohnungssuchenden (wie Vermieter:Innen und Marktakteur:Innen) fungieren. Mit einem interdisziplinären Team von Akademiker:innen aus dem Libanon, Kolumbien und der Schweiz und einem Mixed-Methods-Ansatz versucht das Projekt, den Zusammenhang zwischen den Wohnbedürfnissen verschiedener Gruppen von Vertriebenen und den humanitären Reaktionen in zunehmend komplexen und langwierigen städtischen Vertreibungskrisen zu beleuchten.


Durch einen transdisziplinären Ansatz, der eine enge Zusammenarbeit mit humanitären und Entwicklungsorganisationen sowie die Beteiligung lokaler Akteur:innen an der Wissensproduktion vorsieht, soll das Projekt einen transformativen Beitrag zur Verbesserung der humanitären Wohnraumversorgung sowie des Lebens, des Wohlbefindens und der Handlungsfähigkeit von Vertriebenen leisten.


Projektpartner:innen

externe SeiteBeirut Urban Lab (BUL), American University of Beirut


externe SeiteInstituto de estudios sociales y culturales Pensar, Pontificia Universidad Javeriana


Mitarbeitende

Project Director

Prof. Dr. David Kaufmann
Assistenzprofessor am Departement Bau, Umwelt und Geomatik
Stellvertretender Leiter Inst. f. Raum- und Landschaftsentw. / Leiter Netzwerk Stadt u. Landschaft ARCH u BAUG
  • HIL H 29.3
  • +41 44 633 94 84

Raumentwicklung und Stadtpolitik
Stefano-Franscini-Platz 5
8093 Zürich
Schweiz

Prof. Dr.  David Kaufmann

Project Coordinator

Dr. David Kostenwein
Dozent
  • HIL H 29.1

Raumentwicklung und Stadtpolitik
Stefano-Franscini-Platz 5
8093 Zürich
Schweiz

Dr.  David Kostenwein
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