Responsible City: Schweizer Antworten auf Wohnungsfragen in der sozial-ökologischen Krise
In den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts sind Städte zunehmend von anhaltenden globalen Krisen bedroht. Die daraus resultierenden Prozesse der Prekarisierung, Ungleichheit und Klimaanfälligkeit haben zunehmende Kontroversen darüber ausgelöst, wie auf diese sozio-ökologischen Krisen zu reagieren ist und wie die Kompromisse zwischen Umweltzielen und Fragen der sozialen Gerechtigkeit ausgehandelt werden können. Dieses Projekt zielt darauf ab, zu verstehen, wie Städte auf sozial-ökologische Kontroversen im Wohnungsbau reagieren. Ausgehend von einer Analyse der prominentesten Wohnungskontroversen in zwei Schweizer Städten (Genf und Zürich) fragen wir: Welches Verständnis über Verantwortlichkeiten leiten die sozial-ökologischen Kontroversen im Wohnungsbau, wie werden sie umgesetzt und prägen das städtische Gefüge, und wie können sie in eine Politik des sozialen und ökologischen Wandels umgesetzt werden? Dieses vom SNF geförderte kollaborative Forschungsprojekt bringt Forschende der UZH, der EPFL, der UNINE und der ETH zusammen.
Link zur Projektwebsite: externe Seite https://responsible.city/
In den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts sind Städte zunehmend von immerwährenden globalen Krisen bedroht, darunter Klimawandel, Pandemien, Finanzspekulationen und wirtschaftliche Umstrukturierungen. Die daraus resultierenden Prozesse der Prekarisierung, Ungleichheit und Klimaanfälligkeit haben in den Städten zunehmende Kontroversen darüber ausgelöst, wie auf diese sozio-ökologischen Krisen zu reagieren ist und wie die Kompromisse zwischen Umweltzielen und Fragen der sozialen Gerechtigkeit ausgehandelt werden können.
Empirisch fokussiert dieses Projekt auf Kontroversen rund um das Wohnen und den Wohnungsbau in zwei Schweizer Städten, Zürich und Genf, wo der ökologische Wandel mit Fragen der sozialen (Un-)Gerechtigkeit verwoben ist. Kontroversen darüber, wie mit der sozial-ökologischen Krisen umgangen werden soll, wer den Preis dafür zahlen oder für sie haften sollte, sowie darüber, wem die Verantwortung für laufende Transformationen geschuldet ist, vermitteln ein Verständnis dafür, wie städtische Akteure auf konkurrierende moralische Ansprüche im Wohnungs- und Städtebau reagieren und diese durchsetzen.
Das Projekt
Mit dem Aufspüren sozial-ökologischer Kontroversen in Schweizer Städten verfolgt das Projekt drei Ziele: Erstens trägt die Analyse von Wohnkontroversen zu einem relationalen Verständnis der Schweizer Stadtentwicklung bei. In unterschiedlichen Teilprojekten wird eine vergleichende Fallstudienanalyse prominenter sozial-ökologischer Wohnkontroversen in Zürich und Genf durchgeführt. Dazu gehören Kontroversen um den Erhalt von Wohnraum, die Verdichtung und Planung von Städten sowie Investitionen in die gebaute Umwelt. Indem das Projekt relational über Verantwortung nachdenkt, versucht es zudem, globale Geographien der Verantwortung nachzuzeichnen. Zweitens liefern diese empirischen Beiträge die Grundlage für die Entwicklung neuer Konzeptualisierungen von Verantwortung und deren Operationalisierung für den städtischen Bereich. Drittens wird analysiert, wie verantwortungsvolle Innovationen zustande kommen können, um neue Verantwortungspraktiken in die Stadtpolitik zu übertragen. Eine systematische vergleichende Analyse und eine Strategie des Wissenstransfers dienen dazu, neue Erkenntnisse in Agenda-setting-Publikationen und praxisorientierten Ergebnissen zu sammeln, die Städte bei ihren Antworten auf sozial-ökologische Bedrohungen unterstützen.
Die im Rahmen der SPUR-Gruppe durchgeführten Forschungsarbeiten konzentrieren sich speziell auf Kontroversen im Zusammenhang mit verantwortungsbewusster Planung, um zu untersuchen, wie Stadtplaner:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Architekt:innen verantwortungsbewusste Planung interpretieren, verhandeln und gestalten, um sozio-ökologische Kontroversen auszugleichen. Das Projekt untersucht insbesondere die Auswirkungen von Planungsinstrumenten und -politiken für städtische Transformationen wie Verdichtung, Stadtumbau und die Schaffung gemischter Quartiere auf Bewohner und Nachbarschaften. Dabei analysiert das Projekt, ob und wie Stadtumbau zur Verdrängung einkommensschwacher Bewohner:innen führt und wie sich diese Prozesse auf Wohnsegregation und Gentrifizierung auswirken und damit zu sozialen Ungleichheiten beitragen.
Research Team
Projektleitung
Stellvertretender Leiter Inst. f. Raum- und Landschaftsentw. / Leiter Netzwerk Stadt u. Landschaft ARCH u BAUG
Raumentwicklung und Stadtpolitik
Stefano-Franscini-Platz 5
8093
Zürich
Schweiz
Doktorandin
Raumentwicklung und Stadtpolitik
Stefano-Franscini-Platz 5
8093
Zürich
Schweiz
Weitere Team Mitglieder
- Projektleitung: externe Seite Hanna Hilbrandt, Professor in Social Geography and Urban Studies at the University of Zurich
- Projektleitung SP1: externe Seite Ifigeneia Dimitrakou, Senior Scientist in the Social Geography and Urban Studies group at the University of Zurich
- Projektleitung SP2: externe Seite Vincent Kaufmann, Professor at the Laboratory of Urban Sociology (LaSUR, EPFL)
- Projektleitung SP 6: externe Seite Luca Pattaroni, Professor at the Laboratory of Urban Sociology (LaSUR, EPFL)
- Projektleitung SP7: externe Seite Hugues Jeannerat, Professor at the Geography Institute of the University of Neuchâtel
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter SP6: externe Seite Maxime Felder, Postdoctoral researcher in the Laboratory of Urban Sociology (LaSUR, EPFL)
Partner:innen
- externe Seite Ola Söderström, Professor of Human Geography at the University of Neuchâtel
- externe Seite Kenny Cupers, Professor of History and Theory of Architecture and Urbanism at the University of Basel
- externe Seite Philippe Koch, Professor in Urban Politics at Zurich University of Applied Sciences (ZHAW)
- Jennifer Duyne Barenstein, Director of the ETH-Zurich Wohnforum
- Gabriela Debrunner, Postdoctoral researcher in the Spatial Development and Urban Policy group at ETH Zurich
- externe Seite Armelle Choplin, Professor at the Department of Geography and at the Global Studies Institute, Geneva School of Social Sciences, University of Geneva