Urban Policy Analysis

Einleitung

Städte und Metropolregionen spielen bei der Bewältigung komplexer politischer Probleme eine Vorreiterrolle, da sich gesellschaftliche, ökologische und technologische Veränderungen sich in dichten Siedlungsgebieten akzentuieren. Daher sind Städte sind in der Regel politische Innovatoren von globaler Bedeutung, ob sie nun in Themen wie den Klimawandel, die Migration oder die Armut agieren oder eine nachhaltige Entwicklung und einen integrativen technologischen Wandel anstreben. Das bedeutet auch, dass die gegenwärtigen Auseinandersetzungen rund um öffentlichen und privaten Bodenbesitz, um Partizipation und Ausgrenzung, Reichtum und Armut sowie um neue Technologien und bestehende wirtschaftlichen, sozialen und politischen Strukturen sich speziell in Städten räumlich manifestieren. Folglich sind Städte und ihre Policies wegweisende Forschungsobjekte, um gegenwärtige Herausforderungen besser zu verstehen.

Diese Urban Policies haben das Potenzial, Ungleichheit einzudämmen und grosse Herausforderungen für einen weiten Teil der Weltbevölkerung zu bewältigen. Nichtsdestotrotz (re)produzieren sie oft Ungleichheit, indem sie sich an Interessen der Mächtigen orientieren und Profitmaximierung auf Kosten der Stadt, den Boden und der dort lebenden Menschen ermöglichen. Gemessen an ihren Aussichten, zu einer gerechten, demokratischen und nachhaltigen Zukunft beizutragen, kann die Politik, die Städte betreiben, daher als äußerst ambivalent betrachtet werden.
 

Das Projekt

Trotz der globalen Reichweite und Bedeutung von Urban Policies und die damit einhergehenden Konflikte gibt es bisher keine spezifisch Urban Policy Analysis. Dieses Forschungsprojekt zeigt, wie Urban Policy Analysis konzeptionell betrachtet werden könnte. Anstatt das Städtische ausschließlich als unterste Ebene innerhalb einer hierarchischen Anordnung staatlicher Zuständigkeiten zu betrachten, entwickeln wir unseren Ansatz zur Urban Policy Analysis unter der Prämisse, dass "das Städtische" ein Bündel an kontemporären Konditionen mit globaler Bedeutung ist.

Unser konzeptioneller Rahmen beruht auf der Prämisse, dass wir, wenn wir die städtische Komponente der Urbanen Policy Analysis ernst nehmen, wie eine Stadt sehen sollten. Das bedeutet, dass wir das Urbane als eine besondere politische Ontologie und als ein Bündel an kontemporären Konditionen mit globaler Bedeutung verstehen müssen. Die Sichtweise der Stadt hat Konsequenzen für die Art und Weise, wie wir den Staat und seine Aktivitäten konzeptualisieren. Wir schlagen vor, die Rolle des Staates in der Urban Policy Analysis zu dezentrieren und die Vielfalt staatlicher Maßnahmen zu berücksichtigen. Dies wiederum führt zu einer Diversifizierung der Akteur:innen, die wir als relevant für stadtpolitische Prozesse ansehen - von den üblichen Verdächtigen (wie Privatwirtschaft, NGOs, Stiftungen, Nachbarschaftsorganisationen usw.) bis hin zu alltäglichen, marginalisierten und scheinbar unpolitischen Akteur:innrn (wie Migrant:innen, Hausbesetzer:innen, Kriminelle oder spirituelle Führungspersönlichkeiten). Eine Urban Policy Analysis untersucht diese Akteur:innen, ihre Beziehungen, ihre unterschiedlichen Wahrnehmungen der Politik und ihre unterschiedlichen Ressourcen.

Das Projekt basiert auf einer Kollaboration mit externe SeiteMara Sidneycall_made (Rutgers University).

Publikationen

Kaufmann, David and Mara Sidney. 2020. externe SeiteToward an urban policy analysis: Incorporating participation, multilevel governance, and ‘seeing like a citycall_made, PS: Political Science & Politics 53 (1): 1-5.

A co-edited volume called “Global Urban Policy: A Framework for Analysis” is forthcoming with University of Michigan Press (under contract).