Exploring Platform Urbanism: Wie Lieferplattformen unsere Städte formen
Nicolás Palacios Crisóstomo und Professor David Kaufmann haben einen neuen Artikel im International Journal of Urban and Regional Research veröffentlich mit dem Titel "Strategies and Tactics in Platform Urbanism: Contested Spatial Production through Quick Delivery Platforms in Berlin and Barcelona“. Darin untersuchen sie den Einfluss von Schnelllieferplattformen auf städtische Räume, insbesondere während der COVID-19-Pandemie.
Der Artikel beleuchtet den Aufstieg von Lebensmittel-Lieferdiensten wie Gorillas in Berlin und Glovo in Barcelona, die durch die Einführung von „Dark Stores“ und algorithmengesteuerter Logistik das Stadtbild verändert haben. Inmitten der COVID-19-Pandemie boomte der Sektor der Schnelllieferungen und machte die Zusteller für das tägliche Leben in den Städten unverzichtbar. Die Studie zeigt jedoch auch auf, wie Plattformarbeiter, wie z. B. Lieferfahrer, sich diesen Veränderungen widersetzen und die Strategien der Unternehmen mit ihren eigenen Taktiken ausbalancieren, um sich in dieser neuen urbanen Realität zurechtzufinden und sie anzufechten.
Die Autoren stützen sich auf die Arbeiten von Henri Lefebvre und untersuchen diese Dynamik anhand des Konzepts der „räumlichen Abstraktion“, bei dem Plattformen versuchen, den städtischen Raum zu standardisieren und zu kontrollieren, um die Effizienz zu maximieren. Diese Lefebvresche Sichtweise offenbart den fortwährenden Kampf zwischen den Strategien der Unternehmen zur räumlichen Dominanz und den räumlichen Taktiken des Widerstands der Zusteller. Anhand von Fallstudien in Berlin und Barcelona zeigen Palacios Crisóstomo und Kaufmann, wie sich die territoriale Ausdehnung der Plattformen nicht nur auf die städtische Logistik auswirkt, sondern auch Widerstand an der Basis auslöst.
Diese Untersuchung trägt zum wachsenden Feld des Plattformurbanismus bei und bietet Einblicke in die komplexe Beziehung zwischen digitalen Plattformen, Arbeit und Stadtentwicklung. Sie unterstreicht die Rolle städtischer Räume als Schauplätze für Unternehmensstrategien und den Widerstand der Bevölkerung.
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