Wohnsituationen und Akzeptanz für städtische Verdichtung in Grossstädten
Dieses Forschungsprojekt konzentriert sich auf Umfrageexperimente, in denen die Wohnsituation in sechs Städten von globaler Bedeutung (New York, Los Angeles, Chicago, London, Paris und Berlin) unter mehr als 12.000 Befragten untersucht wurde. Bei diesen Umfragen wurde ein Conjoint-Experiment zu den Merkmalen von Verdichtungsprojekten mit einer zufällig zugeordneten Ortsbezeichnung kombiniert, um die Akzeptanz für bestimmte Wohnprojekte zu untersuchen. Unsere Studie bringt die Debatte über die städtische Verdichtung voran, indem sie verschiedene konkrete Massnahmen, die die Akzeptanz von Verdichtungsprojekten beeinflussen können, in eine vergleichende Perspektive einbezieht.
Einleitung
Wohnbauprojekte scheinen langfristig positive Vorteile für Städte und Metropolregionen, aber (vermeintlich) negative Auswirkungen für die Bewohner:innen zu haben. Zu den positiven Auswirkungen gehören einerseits die Eindämmung steigender Wohnungspreise und -kosten, die Eindämmung der Zersiedelung und die Abschwächung des Klimawandels. Andererseits veranlasst die Furcht vor möglichen negativen externen Effekten in Bezug auf die Wohnsituation wie Gentrifizierung und höhere lokale Mietpreise, Verlust lokaler Grünflächen oder Veränderungen des Verkehrsaufkommens die Stadtbewohner dazu, sich gegen neue Wohngebiete zu wehren. Dieser Widerstand wird oft als Nimbyismus (not in my backyard) bezeichnet und bezieht sich auf den Widerstand gegen Veränderungen in der nahen gelegenen bebauten Umgebung, während solche Entwicklungen anderswo generell akzeptiert werden.
In Anbetracht der vielfältigen potenziellen Vorteile und der finanziellen Gewinnchancen von Investitionen in den Wohnungsbau sind neue Wohnungen in Städten auf der ganzen Welt eine alltägliche Realität. Es fehlen jedoch vergleichende Untersuchungen zur weltweiten Wohnsituation und zur Akzeptanz von Wohnsiedlungen. Aus diesem Grund sind wir in diesem Forschungsprojekt an zwei miteinander verbundenen Forschungsfragen interessiert. Erstens: Wie sieht die wahrgenommene Wohnsituation in besonders belasteten Metropolen aus? Zweitens: Wie beeinflussen die Nähe zu neuen Wohnbauprojekten sowie individuelle, projektspezifische und politische Faktoren die Akzeptanz von neuen Wohnbauprojekten, die auf eine städtische Verdichtung abzielen?
Das Projekt
Im Rahmen des Projekts wird anhand von Umfragen und Experteninterviews die Wohnsituation in sechs Metropolen (Berlin, Chicago, London, Los Angeles, New York, Paris) untersucht und geprüft, ob unterschiedliche Merkmale der Wohnbebauung, projektbezogene Vorteile und planungsbegleitende Instrumente die Akzeptanz für städtische Wohnbebauung erhöhen. Konkret wurden im Projekt Umfragedaten zur Wohnsituation in sechs Metropolen erhoben, nämlich Berlin, Chicago, London, Los Angeles, New York und Paris. Die Gesamtstichprobe besteht aus 12.611 Beobachtungen. Neben Fragen zum soziodemografischen Hintergrund der Befragten und zu Haushaltsmerkmalen umfasste die Erhebung auch Fragen zur Wahrnehmung der Befragten in Bezug auf ihre Wohngegend. Dieser Teil umfasste Fragen zum ortsbezogenen Sozialkapital, zur Ortsverbundenheit und zu den von den Befragten wahrgenommenen Veränderungen in der Nachbarschaft und zur Gentrifizierung. Die gesammelten Ergebnisse ermöglichen es uns, besser zu verstehen, wie der Einzelne die Entwicklung von Wohngebieten und die damit verbundene Politik bewertet.
Publikationen
Wicki, Michael, Hofer, Katrin and Kaufmann, David (2022). Planning instruments enhance the acceptance of urban densification. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) 119 (38) e2201780119. externe Seite https://doi.org/10.1073/pnas.2201780119
Debrunner, Gabriela, Hofer, Katrin, Wicki, Michael, Kauer, Fiona, and Kaufmann, David (2024). Housing Precarity in Six European and North American Cities: Threatened by the Loss of a Safe, Stable, and Affordable Home. Journal of the American Planning Association, 1–17. externe Seite https://doi.org/10.1080/01944363.2023.2291148
Wicki, Michael, Robitschek, Emily and Kaufmann, David (2023). Nuancing Conjoint Experiments: Using Natural Language Processing to Analyze Decision-Reasoning. ETHZ Research Collection. externe Seite https://doi.org/10.3929/ethz-b-000649250
Data Brief: Überblick (PDF, 763 KB)
Data Brief: London (PDF, 1.1 MB)
Data Brief: New York (PDF, 1.3 MB)
Data Brief: Berlin (PDF, 1.2 MB)
Data Brief: Los Angeles (PDF, 1.2 MB)
Mitarbeitende
Researcher
Raumentwicklung und Stadtpolitik
Stefano-Franscini-Platz 5
8093
Zürich
Schweiz
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Principal Investigator
Stellvertretender Leiter Inst. f. Raum- und Landschaftsentw. / Leiter Netzwerk Stadt u. Landschaft ARCH u BAUG
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